Die Trauerphasen

Wenn man einen geliebten Menschen verliert muss man sich, den damit verbundenen Gefühlen von Schmerz und Trauer stellen. Ich bin überzeugt, dass man nur so den Weg zurück zur Lebensfreude wieder finden kann. Manchmal hilft es zu verstehen wie ein solcher Trauerprozess abläuft. Aus diesem Grund möchte ich euch diesen Blogeintrag zur Verfügung stellen.

 

Die Schweizer Psychologin hat die folgenden vier Trauerphasen beschrieben. Diese Phasen sind nicht streng voneinander trennbar auch wenn sie oft in dieser Reihenfolge ablaufen.

 

1. Phase - Leugnen

Da die Todesnachricht oft einen Schock auslöst, wird das Ereignis erstmals geleugnet. Gefühle wie "es darf nicht wahr sein" oder "wenn ich nicht hinhöre ist es nicht wahr" sind sehr häufig zu beobachten. Man schottet sich von der Realität ab um diese im ersten Moment ertragbar zu machen. Oft wird von den Trauernden beschrieben, dass sie alles wie durch einen Nebel wahrnehmen oder ihre Gedanken immer wieder abschweifen, sie irgendwie nicht da sind.

 

2. Phase - Gefühlskarussell

Wenn der erste Schock vorbei ist und die Realität langsam aber sicher akzeptiert wird kommt oft eine richtige Flut an Gefühlen zum Vorschein. Schmerz, Verzweiflung, Trauer, Wut, Hoffnungslosigkeit, Zorn, Depression, Aggression und Hilflosigkeit wechseln sich in schneller Folge ab.
Diese Gefühle sind nicht selten so intensiv, dass man darüber erschrecken kann. Ein Entzug von diesem Gefühlskarussel ist fast unmöglich.

Wenn sich hier sogar Gefühle wie Erleichterung oder Freude (vielleicht über einen langen Leidensweg der nun endlich beendet ist) breit machen, kann dies sehr verstörend sein und in Schuldgefühlen enden. Wir sind der Meinung, dass der Tod eines Menschen bei uns keine positiven Gefühle auslösen darf.

 

3. Phase - Erinnerung und Abschied

Nun ist es Zeit sich noch einmal sehr bewusst den Erinnerungen an den verstorbenen Menschen hinzugeben. Der Trauernde lebt noch einmal die Beziehung nach, die er oder sie zur verstorbenen Person hatte. Dies führt oft zu Zwiegesprächen im Innern und dazu das offene Themen geklärt werden und einen Abschluss finden. Durch diese Klärung nimmt der Trauernde Stück für Stück Abschied vom dem Menschen und der Beziehung zu ihm, wie sie gewesen ist. Die Zuwendung zu einer Welt in welcher der Tote nicht mehr zu finden ist findet allmählich statt.

 

4. Phase - Aufbruch

Nach dem Rückzug von der Welt und dem Alltag beginnt die Rückkehr ins Leben. Man wendet sich zum Beispiel wieder einem alten Hobby zu oder beginnt ein neues. Die Treffen mit Freunde werden mehr und der Trauernde gesteht sich wieder ein sich zu vergnügen. Der Verstorbene wurde zu einem inneren Begleiter, welcher der Hinterbliebene aber nicht (mehr) daran hindert, dass er auch ohne dessen physische Anwesenheit ein glückliches und erfülltes Leben führen kann. 

 

 

Wichtig zu wissen ist, dass jeder Mensch anders trauert. Es gibt Trauernde, die mit ihrer Trauer nach wenigen Monaten fertig sind und andere brauchen dazu Jahre. Es gibt dabei kein Richtig oder Falsch.

 

 

Im Garten der Zeit wächst die Blume des Trostes rumänisches Sprichwort