Beruf oder Berufung?

Gestern wurde ich gefragt, was den eine Ritualschmiedin eigentlich mache. Hmmm eine Frage die ich inzwischen sehr gerne mag. Am Anfang meiner Tätigkeit wusste ich oft nicht, wie ich meine Antwort darauf formulieren soll.

 

Gestern aber habe ich bemerkt, dass ich richtig ins Schwärmen kam.

 

Es sind solche Momente wie auf diesem Foto.

Wenn ein Bräutigam seiner Braut vor allem Verwandten, in ihrem rituell ganz persönlich gestaltetem Kreis, seine Liebe bezeugt. So ein Kreis wie die beiden hatten gibt es nur einmal. Diese zauberhaften Momente sind es die machen, dass ich vielleicht sogar etwas verliebt in meine Arbeit bin.

 

Es gibt auch andere Augenblicke, die mich bei meiner Arbeit bereichern. 
Wenn eine Frau nach Jahren endlich um ihr verstorbenes Sternenkind weinen kann.
Wenn eine Teenagerin anhand ihrer weiblichen Familienangehörigen merken darf, was für ein Geschenk sie im Frausein bekommen hat.
Wenn eine Braut sich vom Vater und vom Stiefvater zum Altar geleiten lässt, da sie nicht entscheiden kann wer denn nun wichtiger ist für sie.
Wenn an einer Abschiedsfeier ein Stück Familiengeschichte abgeschlossen und vielleicht sogar ein wenig geheilt werden darf.
Oder einfach, wenn ich jemanden vor einer Reise oder einem Lebensübergang segnen darf.

 

Genau solche Momente lassen mein Herz höherschlagen. Eigentlich schade, dass sie sich so schwer in Worte fassen lassen. Aber manches ist einfach zu gross dafür....