Königskuchen - wenn es mehr als einen König gibt

Heute war es wieder so weit: Der Duft von frisch gebackenem Königskuchen liegt in der Luft und ich freue mich schon aufs Frühstück von Morgen. Ein Moment voller Vorfreude, alle warten gespannt darauf, wer den König in seinem Stück findet und für einen Tag symbolisch gekrönt wird. Doch was, wenn plötzlich so viele Könige zur Verfügung stünden, dass ich überlegen könnte, in jedes Stück einen zu verstecken? Würde das den Zauber verstärken oder würde er verloren gehen? Der Zauber des Königskuchens läge meines Erachtens schnell in Trümmern. Denn was macht einen König besonders, wenn alle plötzlich Könige sind?

 

Was bleibt besonders, wenn alles im Übermass vorhanden ist? In unserer Welt des Überflusses begegnet uns diese Frage immer wieder und vielleicht auch immer öfters.

 

Zu Weihnachten stapeln sich die Päckchen unter dem Baum. Doch was bleibt wirklich in Erinnerung?
Unsere Kalender sind vollgestopft mit Terminen, Treffen und Verpflichtungen – und doch sehnen wir uns nach wahrer Qualität im Miteinander.
Social Media macht es uns leicht, mit Worten und Bildern zu jonglieren. Wie oft hören wir aber tatsächlich zu, was jemand etwas Wichtiges mit uns teilen möchte? 

 

Die Magie des Königskuchens liegt nicht im Überfluss, sondern in der Einzigartigkeit. Diese Einzigartigkeit zu bewahren, ist Herausforderung und Einladung gleichzeitig. Was wäre, wenn wir uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt? Ein einzelnes Geschenk, das von Herzen kommt. Ein Gespräch, das ehrlich und offen geführt wird. Ein Moment der Stille, der uns hilft, unsere Gedanken zu ordnen.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen Königskuchen voller Magie – mit nur einem König darin. Denn manchmal liegt der wahre Schatz im Wenigen, nicht im Mehr.